Schröpfen
Das Schröpfen ist eine Form der Reiztherapie. Durch die Schröpfköpfe wird ein Unterdruck erzeugt, der für die Behandlung erforderlich ist. Um ein Vakuum zu erzeugen werden die Schröpfgläser vor dem Aufsetzen auf die Haut erwärmt. Eine therapeutische Saugwirkung wird dadurch erzeugt.
Das Schröpfen lindert oftmals Schmerzen, verbessert die Durchblutung, aktiviert den Stoffwechsel, wirkt stimulierend auf das Immunsystem, wirkt entspannend, soll die Toxine über die Haut ableiten.
Ausleitungsverfahren, das Entfernen von „Giften“ gehören zu den etablierten Behandlungsverfahren der Naturheilkunde. Seit vielen Jahrhunderten ausgeübt, sind aber dennoch keine validen wissenschaftliche Studien zur Wirkung und Wirksamkeit vorhanden.
Die evidenzbasierte Medizin redet übrigens hier nicht von Giften, sondern von Stoffwechselzwischen- oder Endprodukten und kennt demzufolge praktisch auch keine Ausleitungsverfahren. Das ist eine Terminologie, die sich in der Naturheilkunde etabliert hat, lange bevor es eine schulmedizinische Toxikologie gab. Deshalb verwenden wir diese Begriffe gerne weiter und begeben uns nicht in einen Terminologie-Streit.
Es wird bei folgenden Krankheitsbildern als Begleittherapie angewendet:
Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, Muskuläre Verspannungen, Schmerzen allgemein, bei Kopfschmerzen wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen sowie Erkältungskrankheiten.
Sonderform des Schröpfens ist die Schröpfkopfmassage .Sie wird bei muskulären Verspannungen und beginnenden Erkältungserkrankungen angewendet.
Eine weitere Sonderform ist das direkte Aufsetzen der Schröpfköpfe über die genadelten Akupunkturpunkte.
Schröpfen gehört zu den Standarddisziplinen der Naturheilkunde und wird seit altersher in verschiedenen Kulturkreisen ausgeübt. Der Ursprung liegt in der TCM, wohl von Marco Polo nach Europa gebracht. Wie andere tradierte Naturheilverfahren ist das Schröpfen aber kaum durch wissenschaftliche Studien belegt. Hier fehlt wohl auch das Interesse an wissenschaftlicher Absicherung.